Freitag, 25. November 2016

SYDNEY - Opera House, Bondi Beach, Royal Botanic Garden / Australien / Work & Travel #2


Hallo ihr Lieben,
 das hier ist nun mein erster richtiger Post auf der Reise! Übrigens drehe ich jetzt doch auch Videos! Mein Kanal: SaloVSTheWorld
Am ersten Abend habe ich nichts mehr gemacht, da ich echt müde war. Ebenso wenig am zweiten Tag, da mich der Jetlag ganz schön erwischt hat und mir ziemlich schlecht war, da meine Hormone eine große Party mit dem umgekehrten Schlafrhythmus gefeiert haben. Auch die nächsten beiden Tage wurde ich nachts noch wach und mir war schlecht, aber langsam wird es besser. Das Wachliegen nachts ist übrigens am schlimmsten. Da habe ich angefangen, mir Gedanken zu machen, mir zu wünschen, ich wäre wieder daheim und ich habe mich einsam gefühlt.
Sobald ich dann aber angefangen habe, aus meinem Bett zu kommen, ist es mir bald besser gegangen. Mit Pale, einer Thailänderin aus meinem Zimmer habe ich mich angefreundet und wir waren zusammen etwas essen und haben uns ab und zu unterhalten. 
Schließlich war es Zeit, all die organisatorischen Dinge hinter mich zu bringen. Also habe ich mir eine australische Handykarte besorgt, die TFN (Steuernummer) beantragt und habe einen Account bei der Bank eröffnet. Da ich nicht mit all zu viel Geld hier angekommen bin, habe ich versucht mich schnellstmöglich auf die Suche nach einem Job zu machen. 


Nachdem ich eine Anzeige auf Gumtree erstellt habe, hatte ich neben zahlreichen anzüglichen Anfragen ("Willst du mich für 200$ massieren??) auch eine gute Anfrage dabei. Ein Hotel sucht nach einem Housekeeper. Also habe ich dort angerufen und dann mit einem deutschen Mädchen telefoniert, das da bereits arbeitet. Sie hat mir erzählt, dass der Job total cool ist und man pro gereinigtem Appartement 20$ bekommt. Da manchmal mehr, manchmal weniger Arbeit vorhanden ist kommt zwar weniger Geld als im Schnitt dabei rum, aber man muss auch manchmal nur 1h am Tag arbeiten und hat keine Ausgaben, da Essen und Verpflegung gestellt werden. Das Hotel ist in Hervey Bay, direkt am Strand an der Ostküste. Da habe ich dann nicht lange überlegt und mir einen Flug gebucht. Morgen geht es da auch schon hin!


Nun aber genug von Jobs, denn die letzten zwei Tage habe ich vor allem mit der Besichtigung von Sydney verbracht. Sydney ist echt schön, da hat man wirklich alles: Palmen, Strand, Hafen, Hochhäuser, tropische Bäume und elegante Architektur. An der Küste sieht man eher die High-Tech-Hochhäuser, in der Innenstadt die älteren Baufassaden. Und überall sieht man nur Touristen. Die Deutschen erkennt man natürlich sofort, sind ja genug da. Ich habe aber seit ich angekommen bin, bis auf das Telefonat, kein Wort Deutsch geredet. Die Deutschen wirken so unsympathisch, sind hier um sich zu besaufen, können kein Englisch und nehmen keine Rücksicht. Da umgebe ich mich liebermit dem Rest! 


An meinem zweiten Tag habe ich das Opera House, die Harbour Bridge und den Bondi Beach besichtigt. Der Strand ist wirklich voll von Surfern und Sportlern und obwohl es sehr windig war haben einige Leute gebadet. Nur das Essen ist in Sydney leider wirklich unfassbar teuer: Am Bondi Beach habe ich einen Falaffel-Wrap für 17$ gegessen, heute Mittag einen Burger für 10$. 1$ sind ungefähr 70ct, also billig ist das nicht! 






Heute habe ich dann mit Pale eine Schifffahrt gemacht. Ursprünglich wollten wir zum Manly Beach fahren, haben aber die falsche Fähre erwischt und sind daher zum irgendeinem anderen Harbour gefahren. Das war aber auch nicht schlimm, wir haben dann eben eine Hafenrundfahrt gehabt und das schöne Wetter genossen. Pale ist auf der Suche nach einer Wohnung, aber um Weihnachten und Silvester rum ist es in Sydney noch viel schwieriger, etwas bezahlbares zu finden. Wir haben bevor ich den Job bekommen habe auch überlegt, uns gemeinsam eine Wohnung zu suchen, das hat sich dadurch dann aber erledigt. 




Nach der Hafenrundfahrt bin ich dann noch im Royal Botanic Garden rumgelaufen. Da kam dann das tropische Flair nochmal total rüber. Es gibt hier so viele asiatische und exotische Pflanzen, Palmen und riesige Bäume. Eine kleine, tropische Oase im stressigen Großstadtdschungel. Also definitiv ein Besuch wert! Übrigens ist hier nicht nur die Vegetation von Asien geprägt: Es gibt total viel asiatisches Essen, asiatische Massagen und es sind auch viele Asiaten unterwegs. Das was bei uns der Italiener oder Grieche ist, ist hier der Thailänder oder Chinese. Wenn nur nicht alles so teuer wäre und mir nicht so schlecht hätte ich wohl schon viel mehr tolle Sachen probiert. 
Das wars jetzt aber erstmal wieder von mir, ich muss morgen schließlich früh aufstehen da mein Flugzeug schon um kurz nach 10 geht. In Queensland, das Bundesland in das ich fliege, sind übrigens nur 9h Zeitverschiebung nach Deutschland, nicht 10h wie in Sydney.
Alles Liebe, Salo


Donnerstag, 24. November 2016

Der FLUG nach Sydney / Work & Travel #1


Am 21.11. hat meine große Reise begonnen! Der schlimmste Teil war definitv das Abschied nehmen. Daher war ich auch erstmal ein wenig betrübter Stimmung, die Stimmung hat sich auch über den gesamten Flug gezogen. Es ist schließlich das erste Mal, dass ich so lange und alleine und so weit weg bin. Der Flug lief alles in einem ganz gut, ich hatte einen Zwischenstopp in Düsseldorf und Hongkong und unser Flugzeug war ein total cooles Superflugzeug mit Kissen und Decke, sowie einem kleinen Fernseher pro Sitz. Auf der Strecke von Hongkong nach Düsseldorf hatte ich dann sogar eine ganze Reihe für mich alleine und konnte somit sogar noch ein wenig schlafen. 
Insgesamt war ich 26h unterwegs. Total cool fand ich, dass ich durch mein Erdkunde-Abi überall das Wetter analysieren konnte. In Hongkong war gerade Monsun-Zeit, es hat geregnet und war trotzdem schwül. Als wir ein Stück vor dem Äquator waren, mussten wir Turbulenzen durchfliegen, die ich mir durchaus als ITC vorstellen kann. :D Lustig war auch, dass uns am Hongkonger Flughafen per Durchsage verboten wurde, Kamele und Vögel anzufassen, damit wir keine Grippe bekommen.
In Sydney angekommen war es schon 9 Uhr Ortszeit und bis ich dann mein Hostel gefunden habe war es dann nochmal mindestens eine Stunde später. Das Hostel (Big Hostel) ist aber echt ordentlich, die Zimmer sind sauber, es gibt freies WLAN und eine geräumige Küche. 
In meinem Zimmer habe ich mich dann mit Pale angefreundet, einer 26jährigen Thailänderin, die vorhat in Sydney zu studieren. 
Nachts hatte ich dann aber trotz dem anstrengenden Flug Probleme zu schlafen, der Jetlag durch die 10h Zeitunterschied hat mir ganz schön zu schaffen gemacht. Den nächsten Tag habe ich dann auch noch im Bett verbracht, was vielleicht keine so gute Idee war, da mir schlecht und schwindelig wurde und ich zudem noch ziemlich Heimweh hatte.
Abends ging es mir etwas besser und ich bin noch mit Pale in den Supermarkt gegangen und wir haben uns etwas zu essen gekauft.
Trotzdem fühlt man sich am Anfang natürlich ziemlich alleine und fremd... 
In den nächsten Tagen wurde das dann aber zum Glück besser, aber mehr dazu im nächsten Post!

Sonntag, 20. November 2016

Es geht loooos!

Hallo ihr Lieben,
heute ist es endlich so weit! Meine große Reise ans andere Ende der Welt beginnt. Eigentlich beginnt sie erst morgen richtig, da ich noch eine Nacht in Stuttgart verbringe, aber ich muss mich ja heute schon von den meisten Menschen verabschieden.
Die letzte Woche war schon voll von Abschieden gewesen, meine Mädels aus der Schule kamen überraschend noch vorbei, im Stall hatten wir auch noch eine kleine Abschiedsfeier und ich habe noch soo viele Freunde getroffen, die ich alle nochmal sehen wollte bevor es dann losgeht.
Heute muss ich mich auch schon von meinem Papa und meiner Schwester verabschieden und natürlich von Pony und Hund. Morgen kommt dann aber der schwierigste Teil: Meine beste Freundin und meine Mama bringen mich zum Flughafen und dann geht es endgültig los und ich sehe all die Menschen die mir wichtig sind für eine ganze lange Zeit erstmal nicht mehr. 
Aufgeregt bin ich seltsamerweise nicht, nur vor dem anstrengenden 26h-Flug habe ich ein wenig Angst, da ich im Flugzeug eigentlich nicht schlafen kann. Und das Umsteigen in Hongkong wird bestimmt auch abenteuerlich, der Flughafen ist sicherlich riesig.
Ein wenig habe ich schon nachgedacht. Es gibt bestimmt viele Dinge, die ich vermissen werde. Ich bin ein Mensch, der gerne ein wenig Luxus hat. Ich mag es, im Bademantel in meinem großen Bett zu liegen und Serien zu schauen, mag meinen geregelten Tagesablauf, verbringe viel Zeit im Stall und im Fitnessstudio und plötzlich wird mein ganzes Leben umgekrempelt. All diese kleinen Dinge, die ich bisher genossen habe, werden nun kaum mehr möglich sein. Das große Bett wird eingetauscht gegen ein unbequemes Bett im 8-Bett-Zimmer im Hostel, ich werde nun 10 Monate lang immer dieselben 10 T-Shirts tragen und muss plötzlich ganz alleine zurechtkommen.
Aber ich freue mich auch unheimlich! Es gibt so viel zu sehen, Landschaften, Tiere, Städte, Menschen. Ich werde tolle Bekanntschaften knüpfen, leckeres Essen probieren, Sonnenaufgänge über dem Meer oder über den Bergen sehen und reisen, wohin ich möchte. Und für diese tollen Möglichkeiten gebe ich mein behagliches Leben gerne für den Zeitraum auf. 
Also dann, ihr werdet von mir als nächstes aus Sydney hören!

Dienstag, 8. November 2016

IRELAND 5: Dublin


Über Dublin gibt es eigentlich gar nicht so viel zu erzählen. Ich finde Großstädte immer ziemlich schwer zu erkunden. Alles voller Menschen und man kann nie alles sehen. Unser Quartier war diesmal wirklich zentral, ungefähr 5min Fußweg bis zu Temple Bar, dem beliebtesten Stadtteil in dem sich alle Pubs und Läden befinden. Dafür hatten wir aber starke Einbußen in der Qualität: Das Fenster war nicht dicht, es hat muffig gerochen, das Bad kann man nicht wirklich Bad nennen und ich vermute stark dass sich in den Betten Bettwanzen aufgehalten haben. 


Für die meisten Aktivitäten wie das Guiness Storehouse musste man viel bezahlen, daher haben wir diese weg gelassen. Wir hatten ja sowieso nur noch einen Nachmittag in Dublin. Das war aber nicht sonderlich schlimm. Ich bin ja mit meiner Mama unterwegs gewesen und daher war das auch nochmal eine andere Art des Reisens als mit Leuten in meinem Alter. Da wäre ich abends dann vielleicht noch in Clubs gegangen oder hätte mich mit den Leuten aus dem Hostel angefreundet, aber mit meiner Mama war das eigentlich auch ganz schön, auch wenn wir die Aktivitäten für junge Leute dadurch außen vor gelassen haben.


Dublin wird durch einen Fluss in zwei Hälften gespalten. Architektonisch gesehen gefällt mir Dublin gut, es gibt viele Backsteinhäuser oder Häuser mit aufwändigen Verzierungen. Außerdem ist alles recht gut zu Fuß zu erreichen. Zwar fand ich die Stadt nicht so schön wie London, sie ist aber dennoch einen Besuch wert. Temple Bar ist ziemlich überteuert und touristisch, durch die engen Gassen zu schlendern fanden wir aber dennoch schön. 
Leider gibt es auch in Dublin viele Obdachlose, die bei den Temperaturen draußen auf der Straße schlafen müssen.


Bevor ich nach Irland geflogen bin, war ich mir gar nicht bewusst, wie viele Bands und Musiker eigentlich aus Irland kommen. Dropkick Murpheys, die ich letztes Jahr auf einem Festival live gesehen habe, sind hier total bekannt und beliebt, während sie bei uns kaum bekannt sind. Es gibt dennoch auch bekannte Künstler aus Irland: Walking on Cars, die ich auch schon live gesehen habe, U2, Enya, The Script, Snow Patrol und Kodaline sind nur einige der vielen Musiker. 
Und interessant ist, dass auf sämtlichen Verkehrsschildern der gälische Ausdruck über dem englischen steht. Auch wenn heute kaum mehr jemand aktiv gälisch spricht, ist das dennoch ein wichtiger Teil des Landes und der Kultur.



Das Trinity College habe ich mir als angehende Studentin natürlich nicht entgehen lassen. Es erinnert ein wenig an Oxford, hohe graue Gebäude und Grasflächen im Hof. Definitv ein schöner Ort zu studieren. Für die Ansicht des Book of Kells hätte man allerdings 13€ zahlen müssen und das war uns dann doch eindeutig zu viel. Über den Campus zu laufen war trotzdem toll! 


Das war auch schon der letzte Post zu Irland. Ich hoffe euch gefällt das Land ebenso gut wie mir. Hier wird es allerdings nicht lange ruhig bleiben, denn in weniger als zwei Wochen geht dann meine große Reise nach Australien los, als bleibt dran! 


IRELAND 4: Nordirland


Nach unseren zwei Nächten in Connemara mussten wir leider wieder Richtung Dublin fahren, da wir das Mietauto am nächsten Morgen abgeben mussten. Die Fahrt an die Ostküste ist nicht sonderlich spannend gewesen, daher überspringe ich den ganzen Teil einfach. Wir haben an der Ostküste leider sehr lange nach einem Quartier suchen müssen und haben schließlich nur ein Hotel gefunden. Das war preislich natürlich wieder etwas höher, aber es wurde schon dunkel und wir wollten uns nicht zu weit von Dublin entfernen. 
Den Samstag haben wir dann in Dublin verbracht. Über Dublin werde ich wahrscheinlich nochmal in einem extra Post schreiben. Da wir dort aber eine miserable Unterkunft hatten, entstand der Wunsch doch noch in den Norden zu fahren und wir buchten eine Tagestour, die die wichtigsten Stationen in Nordirland abklappern würde. Gesagt getan, am Sonntag ging es morgens um 7 aus dem Haus und wir fuhren nach Nordirland. Das ist übrigens ein eigenes Land und Teil von Großbritannien. 
Nordirland ist landschaftlich genauso wie ich mir Irland vorgestellt habe. Grün und ein wenig hügelig. Es sah überall aus wie auf diesem Windows-Bildschirmschoner. :D (Siehe Bild oben).


Game of Thrones-Fans werden mich jetzt lieben, denn der erste Stopp waren die Dark Hedges. In der Serie ist das die Kings Road, die in Westeros liegt. Ich habe die Serie zwar auch gesehen, aber es ist so viel passiert, dass ich nicht sagen kann wer da wann genau lang gezogen ist. (Nur an Arya Stark in der zweiten Staffel erinnere ich mich noch). In unserer Welt wurde die Allee irgendwann von einem Adligen gepflanzt um seine Besucher zu beeindrucken. 


Der nächste Stop war eine bekannte Sehenswürdigkeit an der Küste: Die Carrick-A-Rede Rope-Bridge. Eigentlich nur eine Hängeseilbrücke für die man eine Menge Eintritt (7,50 Pfund glaube ich) zahlen muss. Meine Mama und ich sind daher nicht über die Brücke gelaufen, sondern haben den Wanderweg an der Küste entlang genossen. Sofern man bei den Temperaturen von genießen sprechen kann. Wir hatten zwar Glück, dass die Sonne geschienen hat, aber ein eisiger Wind hat uns ziemlich frieren lassen. Ich glaube auf dem Foto erkennt man den Wind ein wenig :D. Und die Küste war wirklich schön. Weißer Sandstrand, dunkle Felsen und die grünen Wiesen waren beeindruckend. 
Und in der Nähe der Brücke war auch ein Drehort an dem Szenen aus Stormlands gedreht wurde.


Während der Busfahrt haben wir auch einige historische und kulturelle Dinge über Irland erfahren. Ich fand das alles total spannend, ist aber leider zu viel gewesen um das alles nachzuerzählen. Irland wurde auf jeden Fall von den frühesten Einwanderern geprägt: Den Kelten. Ihnen verdanken sie ihre Sprache, das gälische. Nach den Kelten kamen die Wikinger und haben sich in Irland niedergelassen. Der heilige Patrick hat der Legende nach den christlichen Glauben nach Irland gebracht. Irgendwann kamen noch die Normans aus Frankreich und dann das britische Empire. Bis zum britischen Empire war es auf der Insel recht friedlich gewesen, die anderen Einwanderer haben die Kultur der Iren nicht zerstört, sondern eher bereichert. Die Iren haben sich gegen das britische Empire gesträubt, es gab Aufstände, die immer wieder unterdrückt wurde. Erst 1916 wurde Irland unabhängig, Nordirland blieb weiterhin unter der Hand Englands. Da England protestantisch wurde, konvertierten auch die Königstreuen in Nordirland. Irland blieb weiterhin katholisch. Das führte zusätzlich zu dem Krieg gegen die englische Besatzung zu Glaubenskriegen. Sowohl auf Seiten der Iren, als auch der Nordiren gab es brutale Rebellengruppen, die die jeweils anderen bekämpften. 
Mittlerweile gibt es zwar keinen Krieg mehr in Irland, aber laut dem Reiseführer immer noch nach Religionen getrennte Siedlungen.



Nach der Rope-Bridge haben wir in Ballintoy zu Mittag gegessen, der Ort der in GoT als Hafen zu den Eiseninseln dient. Das Restaurant war auch ganz für GoT-Fans ausgelegt, allerdings sehr überteuert und hat auch nicht satt gemacht. Für etwas, das wie Ravioli geschmeckt hat, haben wir fast 10 Pfund bezahlt. Aber es gab eine Nachbildung des Eisernen Throns, auf der ich natürlich gleich zu einer Khaleesi wurde. 




Nach dem Essen ging es dann weiter zu einer Sehenswürdigkeit, die ebenso berühmt ist wie die Cliffs of Moher: Der Giant's Causeway. Der Legende nach lebte ein Riese an der Küste Nordirlands, der jeden Tag über das Wasser hinweg mit dem Riesen von Schottland stritt. (Schottland konnten wir von dem Punkt aus sogar sehen). Irgendwann wurden ihm die Streitereien zu blöd und er beschloss, eine Brücke aus Steinen nach Schottland zu bauen, um den Riesen zur Rede zu stellen. Dort angekommen bemerkte er aber, dass der Riese von Schottland viel größer als er selbst war und er bekam Angst und rannte den Weg zurück nach Irland. Er erzählte seiner Frau von der Begegnung und sie verkleidete ihn als Baby und legte ihn ins Bett. Als der Riese von Schottland kam, um sich mit dem Riesen von Irland zu messen, sagte sie ihm, dass er ausgegangen sei, sein Sohn allerdings da war. Als der Riese von Schottland das riesige Baby sah, bekam er Panik, denn wenn der Riese von Irland schon so ein großes Baby hatte musste er ja noch viel größer sein. Und so rannte er zurück nach Schottland und zerstörte dabei einen großen Teil der Brücke.
Eine schöne Geschichte, finde ich. In Wirklichkeit entstanden die Steine durch die Plattentektonik die sich immer wieder veränderte.
Leider war es auch am Giants Causeway war es bitterkalt und total überlaufen von Menschen.
Wir vermissten da unser Auto mit dem wir vor den Touristen an die schönsten Plätze fahren konnten. 


Der letzte Stop war Belfast, die Hauptstadt Nordirlands. Dort hatten wir allerdings nur eine Stunde Aufenthalt und es war schon dunkel, daher setzten wir uns in ein Pub und genossen einen Irish Coffee, der wahrscheinlich mehr Whiskey als Kaffee war, aber uns ein wenig aufgewärmt hat. 
Alles in einem waren wir froh, auch Nordirland noch gesehen zu haben, vermissten aber unsere Unabhängigkeit mit dem eigenen Auto. Aber zu empfehlen ist es definitiv! 

IRELAND: 3. Connemara

Das erste, was mir in Connemara aufgefallen ist, waren die anderen Farben. Aus dem Grün wurde plötzlich Rot. Ich habe mich fast ein wenig wie in Amerika gefühlt. Connemara ist bergiger, die Landschaft ist schroffer, es gibt statt den grünen Wiesen gelbe und rote Sträucher und Gräser. Immer wieder sieht man die typischen Connemara-Ponys oder Schafherden.
Wir haben die Fahrt über den Wild Atlantic Way wirklich genossen, es ist traumhaft. Und trotz der Tatsache, dass die Straße die Hauptstraße in Connemara ist, waren doch verhältnismäßig wenig Autos unterwegs.




Irgendwann sind wir dann in Bellyconneely angekommen, dem kleinen Ort am äußersten Zipfel Connemaras. Der Ort besteht aus nicht mehr als einer Kirche, einem Pub, einem Supermarkt und einem riesigen Parkplatz. Auch unsere Pension lag nicht direkt im Ort, sondern einen Kilometer außerhalb.
Die Pension war sehr urig. Geführt von einem älteren Ehepaar gab sie Einblick in das Leben einer viktorianischen Prinzessin: Alles war mit Rüschen und Spitze verziert, das Doppelbett hatte sogar eine Heizdecke und auf dem Schrank stand eine Hutkiste.


Die Frau, Carmel, erkundigte sich nach unserem Wohlbefinden und nannte uns eine Menge Ausflugsziele in der Gegend. Und so kam es, dass ich eine Pony-Trekking-Tour für den nächsten Tag buchte.
Am Abend haben wir nicht mehr viel unternommen. Wir waren noch in dem Pub in Bellyconnely und haben ein Guinness getrunken und eine Kleinigkeit gegessen, doch dadurch dass es so früh dunkel wurde und wir den ganzen Tag auf den Beinen gewesen sind, sind wir dann auch früh schlafen gegangen. 
Am nächsten Morgen hat uns Carmel ein leckeres Omelette gemacht und wir haben ausgiebig gefrühstückt, bevor es zu dem Stall ging, in dem wir die Pony-Tour gebucht haben. Zum Reiten kann ich nur sagen, dass es für mich als Pferdebesitzer die tollste Erfahrung in ganz Irland war, da wir am Stall entlang galoppiert sind und durch eine Kuhherde geritten sind. Mit dabei waren noch eine Mutter und ihre kleine Tochter, die allerdings geführt wurde. Und so bin ich mit dem Pferdebesitzer separat geritten. Er hat erzählt, dass die Kühe, die frei umherlaufen und auf der Hinfahrt sogar auf der Straße gestanden sind, wenn es warm ist ans Meer gehen und baden oder im Sand liegen. Und mir wurde ein Job angeboten, da der Stall im Sommer wohl immer Studenten sucht, die bei den Ponytouren mithelfen. Wäre wirklich eine Überlegung wert! 
Leider hat es am Morgen geregnet und gewindet und ich wurde ganz schön nass beim Reiten. Aber im Laufe des Vormittags hat der Regen nachgelassen und wir konnten unser Programm fortführen. Auf dem Foto erkennt ihr den Strand, an dem wir durch die Brandung galoppiert sind.



Der nächste Programmpunkt war der Nationalpark. Dieser beherbergt laut dem Internet wilde Pferdeherden, Rotwild und Schafe. Die versprochenen wilden Tiere gab es dort leider nicht, dafür aber einen atemberaubenden Ausblick. Wir haben uns für den mittelgroßen Wanderweg mit 3km entschieden und hatten von dort eine tolle Sicht auf die Küste. Ich glaube man erkennt auf den Fotos ganz gut, dass es in Connemara total anders aussieht als in der Gegend um Galway oder in der Mitte Irlands. Definitiv ein Besuch wert! Somit waren wir auch nicht böse, als es kurz zu regnen angefangen hat, während wir den Berg wieder runtergestiegen sind. 





Nach dem Nationalpark sind wir noch auf einer berühmten Straße namens 'Skyroad' entlang gefahren, die auch einige tolle Blicke auf die Küste am Atlantik zu bieten hat. Der Hauptstadt Connemaras, Clifden, haben wir auch noch einen Besuch abgestattet und in einem Pub gegessen. Uns hat sie allerdings nicht so gefallen. Im Vergleich zu den rauen Landschaften erschien diese uns ziemlich touristisch und hässlich, aber das ist vermutlich Geschmackssache. Lustig war auf jeden Fall, dass jedes Haus in einer anderen Farbe gestrichen war. Und wie es sich für eine Touristengegend gehört, waren die Preise dort auch deutlich höher als in der Mitte des Landes. Eigentlich wollten wir abends auch nochmal in die Stadt fahren um in ein Pub mit Livemusik zu gehen, waren dann aber zu müde. Und da wir am nächsten Tag früh losfahren wollten, sind wir auch recht früh schlafen gegangen. Hier in Irland tickt mein Schlafrhythmus total anders, normalerweise liebe ich es auszuschlafen, aber hier versucht man jede Minute Tageslicht zu genießen.
Auf dem Rückweg nach Galway ging es natürlich wieder auf dem Wild Atlantic Way zurück, da habe ich noch ein paar schöne Fotos geschossen! 
Wir waren ziemlich traurig, dass wir wieder Richtung Dublin fahren mussten, aber da wir das Auto am nächsten Tag abgeben mussten, hatten wir keine andere Wahl...
(Auf den Fotos sieht das alles gar nicht so besonders aus, aber glaubt mir, das war es!)
xxx




Freitag, 4. November 2016

IRELAND: 2. Cliffs of Moher

Endlich geht es weiter! Mittlerweile habe ich so viel zu erzählen, dass es gar nicht alles in einen Post passen würde. Daher gibt es den Rest wohl nachgetragen. 
Nachdem wir morgens aufgewacht sind und uns immer noch in Trishas Appartement befunden haben, ging es nach einem Frühstück weiter zu unserem eigentlichen Ziel: Den Cliffs of Moher. Die Klippen stellen eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Irland dar und das zurecht. 
Auf dem Weg dorthin haben wir noch getankt, was auch ein kleines Erlebnis war. Die Tankstellen sind hier anders als in Deutschland, denn sie bestehen oft nur aus einer kleinen, rostigen Zapfsäule am Straßenrand. Hier kann man zwischen Diesel und Unleaded, also Benzin wählen. Unser Auto ist relativ spritsparend, für den ganzen Weg von Dublin bis zur Westküste haben wir 20€ gezahlt, bei ähnlichen Spritpreisen wie in Deutschland.
Die Landschaft im Westen ist geprägt von den grünen Wiesen und leichten Hügeln. Auch im Landesinneren war es wirklich schön, aber zur Küste hin wurde die Landschaft immer eigener. Es war mittlerweile deutlicher, dass wir uns nicht in Deutschland, sondern in Irland befinden, da die Mitte Irlands landschaftlich doch viel Ähnlichkeit zu Deutschland hat. Links und rechts sah man Kühe grasen oder eine Schafherde schlafen.


Ich glaube auf den beiden Fotos erkennt man die Landschaft ganz gut. (Meine verwuschelten Haare leider auch.) 
Bei den Klippen angekommen waren wir natürlich wieder schlau und haben nicht auf dem offiziellen Touristen-Parkplatz geparkt, sondern ein Stück weiter auf einem privaten Parkplatz um einiges billiger. Da wir früh losgefahren sind, waren wir bereits gegen 10 Uhr da und somit vor dem Schwarm von Menschen. Mit Rucksack und Kamera bewaffnet sind wir also losgestapft und wurden positiv überrascht: Die Klippen sind einfach ein Traum! Häufig mussten wir über kleinere Steinmauern klettern um dem mit Kies gelegten Weg zu folgen. Doch unsere Trekking-Tour wurde eindeutig belohnt. Die Aussicht ist toll und dadurch, dass wir vor den meisten Touristen dort waren, hatten wir die Klippen auch relativ für uns. Die Klippen sind übrigens auch Teil des 6. Harry-Potter-Filmes, da sich dort die Höhle befindet, in der Lord Voldemort einen seiner Horkruxe (das Medaillon) versteckt hat. Noch ein Grund mehr für mich als Potter-Head den Ort zu besichtigen. 
Meine Mama und ich haben einige tolle Fotos geschossen und haben den wundervollen Ausblick genossen. Dennoch sind wir nur etwa eineinhalb Stunden geblieben, da die Reise dann auch schon weiter ging.





Ursprünglich war ja unser Plan in den Norden zu fahren. Jedoch mussten wir uns eingestehen, dass die Entfernungen doch weiter als gedacht waren. Und so mussten wir unsere Pläne ändern. Wir entschieden uns stattdessen, nach Connemara zu fahren und buchten online eine Pension in Bellyconneely. Also fuhren wir erst nach Galway, die größte Stadt im Westen. Nachdem wir mindestens sieben Kreisverkehre passiert haben, befanden wir uns auf dem Wild Atlantic Way, eine Straße die ihren Namen durchaus verdient. Aber ich möchte noch nicht zu viel verraten, denn Connemara verdient einen Post für sich um der wunderbaren Gegend gerecht zu werden.
Das einzige was wirklich blöd ist, ist dass es um halb 5 schon dunkel ist und wir somit mal wieder den ganzen Tag mit fahren verbracht haben. Mittags haben wir noch eine Pause in einem kleinen Küstenort gemacht, der allerdings nicht so nennenswert ist, da wir von dem überteuerten Essen nicht satt geworden sind ;). Geschmeckt hat es dennoch ganz gut, daher bekommt ihr noch ein Bild zu sehen:

Ich hoffe, ihr findet die Bilder genauso traumhaft wie ich. In echt war das ganze natürlich noch um einiges beeindruckender! Ihr könnt euch aber auf jeden Fall auf die Bilder aus Connemara freuen, so viel kann ich euch versprechen! 
xxx