Dienstag, 1. November 2016

IRELAND: 1. Ankunft und Fahrt nach Kilfenora


Juhuu, mein erster wirklicher Reisepost auf meinem Blog! Meine Mama und ich haben uns aus Kostengründen nun doch für eine Reise nach Irland entschieden.
Gelandet sind wir schon gestern in Dublin und hatten dort die erste Nacht in einem Hostel reserviert. Bereits auf dem Flug erlebten wir eine Überraschung: Vier Lehrer meiner ehemaligen Schule saßen im selben Flieger wie wir und teilten sich auch noch die Reihe mit uns. Wir hatten eine Zwischenlandung in Madrid, seltsamer Umweg, aber war billig! :D 
In Dublin angekommen waren wir zunächst ein wenig verloren, trafen dann aber auf eine Menge hilfsbereiter Menschen. Ein netter junger Mann führte uns direkt vors Hostel, denn da mein Internet leider nicht lief und mit der Wegbeschreibung nicht sonderlich viel anzufangen war, wussten wir nicht wohin mit uns.
Das Hostel nennt sich "The Central Hostel" und ist tatsächlich relativ zentral. Nicht das netteste, aber wir hatten Glück: Durch einen Fehler hatten wir ein Viererzimmer zu zweit und konnten uns somit ausbreiten. Die Dusche schimmelte ein wenig und enthielt noch Reste des haarigen Vormieters, aber für eine Nacht ist das durchaus hinnehmbar, 
Abends sind wir dann noch durch Dublin gezogen, immerhin war ja Halloween. Dublin sah toll aus bei Nacht, alles war beleuchtet, immer wieder erhellten Feuerwerkskörper die Nacht und die jungen Leute waren als Hexen, Vampire und sonstige Gestalten verkleidet unterwegs. Nachdem wir uns mit Asianudeln (nicht zu empfehlen) gestärkt hatten, suchten wir ein Pub auf und tranken unser erstes Guiness. Zu meinem Erstaunen schmeckt das deutlich besser als das deutsche Bier, es ist weniger bitter aber trotzdem aromatisch. Das Pub war wirklich süß, schön hergerichtet und total gemütlich. Auf dem Bild erkennt man das Pub ein wenig, ist aber leider nicht die beste Qualität, da es mit dem Handy aufgenommen wurde.


Heute morgen sind wir dann wieder Richtung Flughafen losgezogen, wo wir unseren Mietwagen abgeholt haben. Meine Mama war etwas überfordert mit dem fremden Auto und dem noch fremderen Linksverkehr, aber gemeinsam meisterten wir sogar Kreisverkehr und Abzweigungen. 
Weiter ging es auf der Autobahn Richtung Galway, bis wir mittags einen Zwischenstop in einem kleinen Ort einlegten, von dem ich leider nicht weiß wie er heißt. 


Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, war es dort sehr schön. Wir haben sogar in einer Burg zu Mittag gegessen und das ausgesprochen günstig (zu zweit 25€). Für mich gab es eine riesige vegetarische Lasagne und für Mama ein Lachsfilet, geliefert mit Salat, Kartoffeln und Gemüse. Alles war sogar so reichhaltig, dass wir unser Essen fast nicht ganz geschafft hätten und das will schon was heißen, da ich einer der größten Vielfraße der Geschichte bin! 
Danach ging es dann auch schon weiter. Wir waren ja auf dem Weg zu den Cliffs of Moher, uns war allerdings klar, dass wir diese heute nicht mehr bei Tageslicht erreichen werden. 

Nachdem wir die Autobahn verlassen haben ging es auf ziemlich gefährlichen Straßen weiter. Die "Straße" war meist nur breit genug für ein Auto, gesäumt von Mauern oder spitzen Hecken. Daher war das Fahren ziemlich anstrengend. Landschaftlich war die Fahrt allerdings ein Traum. Besonders als die Sonne tief stand leuchtete alles in satten Farben, die grauen Mauern ergaben einen schroffen Kontrast zu den grünen Wiesen und den Büschen. Alle paar Meter sah man Kühe, Schafe, Pferde, Esel oder alle zusammen weiden. Einmal sprang uns ein Hund vors Auto, dessen Leben wir nur durch eine Vollbremsung retten konnten. Dennoch war es das Verlassen der Autobahn wert gewesen, ich habe selten so idyllische Anwesen gesehen. Es gab kaum Ortschaften, hier und da mal ein verlassenes großes Haus aber ansonsten kaum Anzeichen der Zivilisation...



Als es langsam dunkel wurde und wir nur noch ungefähr 20km von den Klippen entfernt waren, beschlossen wir, dass es Zeit war, eine Unterkunft zu suchen. Und wir entschieden uns, im nächsten Ort anzuhalten. Dieser Ort stellte sich als Kilfenora raus, ein mittelgroßes Dorf nahe der Westküste. Wir hielten an einem Pub und fragten den Besitzer, ob er eine Unterkunft wisse. Daraufhin telefonierte er eine Weile und teilte uns mit, dass er eine Frau kenne, die ein Appartement habe. Sie würde uns in einer Stunde abholen. Aus der einen Stunde wurden dann eineinhalb, was aber keineswegs schlimm war. Ich genoss ein Guiness und einen irischen Whiskey mit Ginger Ale (schmeckt richtig gut!) und meine Mama einen Orangensaft, da sie noch fahren musste. 


Es ist wirklich überraschend, wie offen und freundlich die irische Bevölkerung ist. Jeder hilft wo er kann und ist begeistert, wenn man ein Gespräch beginnt. Ganz anders als in unserem reservierten, kühlen Deutschland... Aber ich mag die Mentalität dort! Irgendwann gegen 7Uhr holte uns also Trisha ab und fuhr etwa eine Meile vor uns her. Wir erreichten eines der verlassenen Häuser nahe Kilfenora und waren überrascht: Das Appartement war ein Traum. Wir haben drei Zimmer und Bad für uns, zwei der Zimmer enthalten je ein Doppelbett, ein Bücherregal, einen Schrank und liebevoll eingerichtete Dekoration. Verbunden sind die beiden durch ein Wohnzimmer mit Esstisch, kleiner Kochecke, Sofa und ein Kamin. Die gesamte kleine Wohnung hat eine Größe. von der jeder Student nur träumen kann und wir waren wirklich erleichtert, eine Unterkunft gefunden zu haben. (Und Trisha hat zwei Hunde, was nochmals ein Pluspunkt ist :D). 
Da es nun doch schon recht spät ist und es dunkel geworden ist, haben wir beschlossen den Abend mit dem Planen der nächsten Tage zu verbringen. 
Von den Plänen könnt ihr sicher in der nächsten Woche noch mehr lesen... 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen