Dienstag, 8. November 2016

IRELAND: 3. Connemara

Das erste, was mir in Connemara aufgefallen ist, waren die anderen Farben. Aus dem Grün wurde plötzlich Rot. Ich habe mich fast ein wenig wie in Amerika gefühlt. Connemara ist bergiger, die Landschaft ist schroffer, es gibt statt den grünen Wiesen gelbe und rote Sträucher und Gräser. Immer wieder sieht man die typischen Connemara-Ponys oder Schafherden.
Wir haben die Fahrt über den Wild Atlantic Way wirklich genossen, es ist traumhaft. Und trotz der Tatsache, dass die Straße die Hauptstraße in Connemara ist, waren doch verhältnismäßig wenig Autos unterwegs.




Irgendwann sind wir dann in Bellyconneely angekommen, dem kleinen Ort am äußersten Zipfel Connemaras. Der Ort besteht aus nicht mehr als einer Kirche, einem Pub, einem Supermarkt und einem riesigen Parkplatz. Auch unsere Pension lag nicht direkt im Ort, sondern einen Kilometer außerhalb.
Die Pension war sehr urig. Geführt von einem älteren Ehepaar gab sie Einblick in das Leben einer viktorianischen Prinzessin: Alles war mit Rüschen und Spitze verziert, das Doppelbett hatte sogar eine Heizdecke und auf dem Schrank stand eine Hutkiste.


Die Frau, Carmel, erkundigte sich nach unserem Wohlbefinden und nannte uns eine Menge Ausflugsziele in der Gegend. Und so kam es, dass ich eine Pony-Trekking-Tour für den nächsten Tag buchte.
Am Abend haben wir nicht mehr viel unternommen. Wir waren noch in dem Pub in Bellyconnely und haben ein Guinness getrunken und eine Kleinigkeit gegessen, doch dadurch dass es so früh dunkel wurde und wir den ganzen Tag auf den Beinen gewesen sind, sind wir dann auch früh schlafen gegangen. 
Am nächsten Morgen hat uns Carmel ein leckeres Omelette gemacht und wir haben ausgiebig gefrühstückt, bevor es zu dem Stall ging, in dem wir die Pony-Tour gebucht haben. Zum Reiten kann ich nur sagen, dass es für mich als Pferdebesitzer die tollste Erfahrung in ganz Irland war, da wir am Stall entlang galoppiert sind und durch eine Kuhherde geritten sind. Mit dabei waren noch eine Mutter und ihre kleine Tochter, die allerdings geführt wurde. Und so bin ich mit dem Pferdebesitzer separat geritten. Er hat erzählt, dass die Kühe, die frei umherlaufen und auf der Hinfahrt sogar auf der Straße gestanden sind, wenn es warm ist ans Meer gehen und baden oder im Sand liegen. Und mir wurde ein Job angeboten, da der Stall im Sommer wohl immer Studenten sucht, die bei den Ponytouren mithelfen. Wäre wirklich eine Überlegung wert! 
Leider hat es am Morgen geregnet und gewindet und ich wurde ganz schön nass beim Reiten. Aber im Laufe des Vormittags hat der Regen nachgelassen und wir konnten unser Programm fortführen. Auf dem Foto erkennt ihr den Strand, an dem wir durch die Brandung galoppiert sind.



Der nächste Programmpunkt war der Nationalpark. Dieser beherbergt laut dem Internet wilde Pferdeherden, Rotwild und Schafe. Die versprochenen wilden Tiere gab es dort leider nicht, dafür aber einen atemberaubenden Ausblick. Wir haben uns für den mittelgroßen Wanderweg mit 3km entschieden und hatten von dort eine tolle Sicht auf die Küste. Ich glaube man erkennt auf den Fotos ganz gut, dass es in Connemara total anders aussieht als in der Gegend um Galway oder in der Mitte Irlands. Definitiv ein Besuch wert! Somit waren wir auch nicht böse, als es kurz zu regnen angefangen hat, während wir den Berg wieder runtergestiegen sind. 





Nach dem Nationalpark sind wir noch auf einer berühmten Straße namens 'Skyroad' entlang gefahren, die auch einige tolle Blicke auf die Küste am Atlantik zu bieten hat. Der Hauptstadt Connemaras, Clifden, haben wir auch noch einen Besuch abgestattet und in einem Pub gegessen. Uns hat sie allerdings nicht so gefallen. Im Vergleich zu den rauen Landschaften erschien diese uns ziemlich touristisch und hässlich, aber das ist vermutlich Geschmackssache. Lustig war auf jeden Fall, dass jedes Haus in einer anderen Farbe gestrichen war. Und wie es sich für eine Touristengegend gehört, waren die Preise dort auch deutlich höher als in der Mitte des Landes. Eigentlich wollten wir abends auch nochmal in die Stadt fahren um in ein Pub mit Livemusik zu gehen, waren dann aber zu müde. Und da wir am nächsten Tag früh losfahren wollten, sind wir auch recht früh schlafen gegangen. Hier in Irland tickt mein Schlafrhythmus total anders, normalerweise liebe ich es auszuschlafen, aber hier versucht man jede Minute Tageslicht zu genießen.
Auf dem Rückweg nach Galway ging es natürlich wieder auf dem Wild Atlantic Way zurück, da habe ich noch ein paar schöne Fotos geschossen! 
Wir waren ziemlich traurig, dass wir wieder Richtung Dublin fahren mussten, aber da wir das Auto am nächsten Tag abgeben mussten, hatten wir keine andere Wahl...
(Auf den Fotos sieht das alles gar nicht so besonders aus, aber glaubt mir, das war es!)
xxx




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