Sonntag, 12. Februar 2017

3 Tage im Paradies auf FRASER ISLAND / Australien / Work&Travel #10


Wir sind wieder da von unserer Reise ins Paradies! Wir haben drei Tage auf Fraser Island verbracht. Der eigentliche Name der Insel ist K'gari, was aus der Sprache der Aboriginies soviel heißt wie Paradies. Wir haben die Tour über eine Agentur namens DingoTours gebucht und sind mit einer recht großen Gruppe von 23 Leuten mit der Fähre von Hervey Bay aus auf die größte Sandinsel der Welt gefahren! 
Es war eine relativ internationale Gruppe, auch wenn die Hälfte mal wieder aus Deutschland kam. Der Rest kam aus Frankreich, Peru, Kanada, England und der Schweiz. Jule und ich sind im ersten Fahrzeug gelandet, welches vom Guide gefahren wurde. Leider darf man die Autos erst ab 21 selbst fahren, daher saß ich nur hinten oder auf dem Beifahrersitz und wurde ordentlich durchgeschüttelt. 
Auf dem zweiten Foto erkennt ihr einige Mangroven. Das sind Bäume, die im Salzwasser leben! (Erdkundeleistungskurs lässt grüßen).


Auf der Insel angekommen mussten wir uns erstmal ziemlich schnell von den asphaltierten Straßen verabschieden. ALLES besteht aus Sand. Und somit auch die 'Straßen'. Ohne 4WD, also ein Auto mit Allradantrieb darf man die Insel gar nicht besuchen. Und selbst mit würde ich es keinem empfehlen. Ohne Erfahrung bleibt man ziemlich leicht stecken, sogar unser Guide ist einmal stecken geblieben. Und ich habe schon einige Horrorstorys von anderen Backpackern gehört. Dort abgeschleppt zu werden ist 10x so teuer als es für uns bei unserem Crash war. 
Im Sand zu fahren ist anscheinend eine Mischung aus Schnee, Eis und Schlamm. Das Auto fährt sich größtenteils selber, da die Reifen sich selbst den besten Weg durch den Sand bahnen. Bei leichten Aufstiegen hat der Guide dann angewiesen "a little bit of power" zu benutzen, um nicht stecken zu bleiben. Für uns im hinteren Teil des Autos (wir saßen dort zu acht) war das ganze eine Achterbahnfahrt. Die Sandhügel, genannt "bumps" haben uns immer wieder von den Sitzen gehoben. Nach der anfänglichen Phase, in der sich jeder an den anderen gewöhnt, hatten wir ziemlich Spaß im Auto und die Hügel zum Tanzen und Mitsingen ausgenutzt.
Der Guide hat uns erklärt, dass die Autos regelmäßig gewartet werden müssen und es für ziemlich alles ein Kühlsystem gibt, sei es der Motor, das Öl oder sonstiges. Dennoch ist eines der Autos nach einiger Zeit immer wieder stehen geblieben. Was genau falsch war, habe ich auch nicht mitbekommen, aber ich war mir noch ein Stück sicherer, nie mit eigenem Auto die Insel zu erkunden.


Unsere erste Sehenswürdigkeit (abgesehen von dem tollen Wald durch den wir gefahren sind - die Vegetation änderte sich vom dürren Buschwald zum Regenwald) war das Schiffswrack, das auf jeder Postkarte abgebildet ist. Es hat seine Reise in Schottland begonnen und liegt jetzt auf Fraser Island und rostet vor sich hin. Nichts besonderes, aber muss man eben gesehen haben, wenn man hier her kommt.
Es ist auch unglaublich, dass der Highway, also die Autobahn, auf der Insel aus dem Strand besteht. Man kann anscheinend sechseinhalb Stunden nur am Strand entlangfahren. Man muss nur auf Ebbe und Flut Rücksicht nehmen, um nicht irgendwo stecken zu bleiben.




Unser nächster Stopp (die zwei Bilder oberhalb dieses Textes) war Elis Creek. Ein Bach, der im Regenwald entspringt und zu einer ziemlich großen Pfütze am Strand läuft. Leider war er auch ziemlich überfüllt, was mir ja immer nicht so gut gefällt. Einige Besucher haben sich in Gummireifen den Bach entlang treiben lassen - eine Wildwasserrutsche quasi. Jule und ich haben uns lieber ein Plätzchen im Schatten gesucht, nachdem wir einmal durchgeplantscht sind. 
Danach ging es dann auch schon zurück zur Unterkunft. Diese hat ziemlich an ein Ferienlager erinnert. Die Zimmer waren wie im Hostel Stockbetten, nur noch enger und die Matratzen haben kaum gepolstert. Gekocht wurde in einer Gemeinschaftsküche und gegessen an einem Picknicktisch. Aber das hat uns auch nicht groß gestört, wir haben die freien Tage ohne Stress viel zu sehr genossen! Jule und ich waren mit zwei Mädchen aus Deutschland im Zimmer, die wir morgen wahrscheinlich auch treffen werden! 



Am nächsten Morgen ging es schon früh los! Um 8 sind wir zum Lake Gerawongera gefahren, der im Inneren der Insel liegt. Wir fahren beinahe die einzigen Besucher und das Wasser war total klar, daher haben wir unseren "Morning-Swim" sehr genossen. Das Panorama ist natürlich auch super romantisch! 
Der kleine Freund auf dem nächsten Bild ist eigentlich gar nicht so klein - ein Lizard saß im Wald in der Nähe des Sees und hat unsere Aufmerksamkeit genossen! 




Der nächste Platz war ein Aussichtspunkt namens Indian Head. Dort sollte man angeblich Haie, Rochen und Delfine sehen. Wir haben leider nichts spannenderes als den wundervollen Ausblick genossen. Dieser war aber wirklich atemberaubend. Sowas sieht man normalerweise nur in Filmen oder auf Postern. Das Meer ist ziemlich wild, im Vergleich zu Hervey Bay und voller Haie, Quallen und sonstigen Ungetieren, daher konnten wir dort leider nicht im Meer baden gehen. 


Der nächste Spot waren die Champagne Pools. Das hat mir fast am besten gefallen. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, wird ein Teil des Meeres durch Felsblöcke abgeschnitten. Da die Wellen allerdings über die Steine brechen, entstehen wie kleine Wasserfälle. Durch die vielen Blasen im Wasser hat der Platz auch seinen Namen. Man sitzt wie in einem riesigen Glas aus Sekt. 
Das war wohl der entspannendste Moment auf unserem Trip. Leider waren hier auch mal wieder viel zu viele Menschen für meinen Geschmack. 


Am Abend sind wir noch zu einem weiteren See gefahren, in dem wir Schildkröten beobachten sollten. Bis auf eine einzige hat sich leider keine blicken lassen, aber die Aussicht war trotzdem total idyllisch. Die Kombination aus Regenwald, Seen und Meer macht die Insel einfach traumhaft schön. 
Abends sind wir dann noch draußen gesessen, haben Wein getrunken und einige Spiele gespielt. Es war toll, mal wieder unter andere Menschen zu kommen, auch wenn meiner Meinung nach mal wieder zu viele anstrengende Menschen dabei waren. 


Der heutige und leider auch letzte Tag bestand aus nur zwei Stopps. Der erste war Lake Birrabeen, die etwas unbekanntere Version des berühmten Lake McKenzie, aber mindestens genauso schöne. Wir lagen sicher eine Stunde lang im kristallklaren Wasser und haben uns gesonnt und den Ausblick genossen. Und ich habe glaube ich noch nie so weißen Sand gesehen. Wirklich ein Must-Do wenn man die Insel besucht! 
 Unser letzter Punkt war Central Station. Das war, wie der Name schon sagt, früher der Ausgangspunkt von all den Holzarbeiten auf der Insel. Die ganzen Wege mussten angelegt werden und die riesigen Bäume entfernt werden. Mittlerweile wohnt dort keiner mehr, aber wir haben eine Wanderung entlang eines wunderschönen Baches im Urwald genossen. Ich wusste gar nicht, dass die Grillen im Dschungel so laut zirpen können...
Und dann ging es auch schon wieder aufs Festland... Kurz bevor wir aufs Schiff gegangen sind, haben wir sogar noch einen Dingo gesehen, für den die Insel ja bekannt ist! Dingos sind wilde Hunde, die ähnlich wie andere Raubtiere ziemlich gefährlich werden können. Wir haben ihn zum Glück nur von weitem beobachtet, da sah ebenso harmlos wie ein Hund aus. 
Und nun sind drei wundervolle Tage auch schon vorbei... Aber morgen geht es wieder auf große Fahrt - wir reisen nämlich endgültig weiter! Nur bis der nächste Job gefunden wird, aber immerhin! 
Das dazu passende Video gibt es wie immer hier.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen